balneum | Ich könnte baden darin ...

  • Kurze Zeit später betraten Prisca und Tilla das balneum, wo sie sogleich von angenehmen Düften und wohlig warmer Luft umfangen wurden. "Hmm",atmete Prisca mit geschlossenen Augen tief durch, ehe sie den Blick gepaart mit wohlwollenden Lächeln auf den Lippen über die spiegelnde Wasseroberfläche des Bassins gleiten ließ. Ausgestreute Rosenblüten und einige Schiffchen, angefüllt mit Obst und kandierten Nüssen, trieben darauf umher und boten ein Bild welches geradezu einlud alle Hüllen und Sorgen einfach fallen zu lassen, um darin einzutauchen.


    "Sehr schön! Du überraschst mich immer wieder aufs Neue Tilla", lobte Prisca ihre Sklavin angesichts der hübschen Details, obwohl ein solches Ambiente (zumindest für die verwöhnten Augen einer Patrizierin) eigentlich zum Standard gehörte. "Ach, ich wusste ja gar nicht, dass wir diese Obstschiffchen auch in Form von römischen Galeeren haben!?", deutete Prisca beiläufig auf eines der filigranen Kunstwerke, während sie gleichzeitig mit der anderen Hand geschickt die Fibeln ihres Gewandes löste. Mantel und Nachtgewand - beide ihres Haltes beraubt - glitten daraufhin leise raschelnd ihren Körper hinab auf den Boden, um dort von der Aurelia achtlos liegen gelassen zu werden. Das An- und Ausziehen erledigte Prisca zumeist ohne fremde Hilfe, das Auf- und Wegräumen ihrer Sachen hingegen war selbstverständlich Aufgabe ihrer Sklavin.


    Indes stieg Prisca die breiten Marmorstufen in das Schwimmbecken hinab und tauchte ein in das warme und angenehm erfrischende Wasser, um kurz darauf in der Mitte des Beckens wieder aufzutauchen. Ah herrlich! Be dieser Kälte da draußen gibt es doch nichts schöneres als ein wames Bad, dachte Prisca, auf dem Rücken treibend und leise vor sich hin schnurrend. Von einem zufällig vorbei schippernden Obstschiff pflückte sie ein paar Trauben, ehe sie das Gefährt mit einem Stupser in Richtung ihrer Sklavin los schickte. Sozusagen als Aufforderung an Tilla, sich doch endlich zu ihr zu gesellen.

  • Aufatmend, weil Prisca nicht weiter auf Patraios einging schloß Tilla die Tür von Flur zu Bad und nahm mit einem stummen Nicken das Lob entgegen. Hachja! Tat das gut! Wie? Was? Galaerenschiffchen? Öhm.. das war bestimmt Saba! Die geht öfter auf den Markt als ich... behauptete Tilla flink und bückte sich, um wieder einmal die Kleider ihrer jungen Herrin aufzuheben. ordentlich zu falten und auf eine Liege zu legen. Die Behauptung war wahr! Lieber wollte sie daheim bei ihrer Mutter sein als sowas unwichtiges wie einen Marktbummel zu unternehmen.


    Da! Ein Wink ihrer Herrin! Nix wie rein! In Nullkommanix entledigte sich Tilla ihrer Kleidung und stürmte die Beckenstufen hinunter, um nach einem Tauchgang prustend wieder an der Oberfläche zu erscheinen. Stumm lächelnd wischte sie sich die Strähnen aus der Stirn und tauchte kopfüber nach vorne weg. Asbald ragten ihre schlanken Beine aus dem Wasser und 'tanzten' in der Luft ein Tänzchen. Atemlos tauchte Tilla wieder auf und grinste ihre Herrin übermütig an. Kannst du das auch? Einen Handstand unter Wasser? Die Wellen verebbten allmählich und die bedrohlich wankenden Schiffchen kamen zur Ruhe. Tilla nahm sich Weintrauben und tat sich an ihnen gütlich. Ich habe im Meer von Ägypten gebadet. Wir lagen am Strand von Alexandria. Mutter hat mir gezeigt, wie man Radschlag turnt. erzählte sie im üblichen Flüsterton.

  • Die beiläufige Frage nach den Schiffchen hatte Prisca schon längst wieder vergessen. Egal wer diese besorgt hatte, Hauptsache, die kleinen Obstschälchen waren schön anzusehen und erfüllten ihren Zweck. Im Prinzip genauso Sklaven. Putzen, kochen, aufräumen, dekorieren und viele Dinge mehr, … auch Kleider aufsammeln und ordnen gehörte dazu, oder sich um das Wohl der Herrschaften kümmern (was meist den Leibsklaven vorbehalten blieb). Sicherlich nicht die unangenehmste Tätigkeit in einem Haushalt, verglichen mit den niederen Arbeitssklaven in einem Haushalt. Insbesondere wenn es um die Körperpflege ging, die gewiss einen sehr hohen Stellenwert im täglichen Leben inne hatte.


    Ja, so ein entspannendes Bad war wirklich etwas feines! Tilla genoss es sichtlich und für eine Sklavin war sie fast schon ein wenig zu übermütig, so wie sie ins Wasser gestürmt kam und darin herum tauchte. Die Aurelia sah es jedoch entspannt und ließ sich derweil genüsslich auf dem Rücken im Wasser dahin treiben. Einen Handstand? Ich ??" Bei dieser Frage musste Prisca amüsiert auflachen und prompt schluckte sie dabei etwas Wasser. Prustend stellte die Füße auf den Beckenboden ab, so dass sie nun im hüfthohen Wasser stand. "Einen Handstand??"., gluckste die Aurelia immer noch belustigt den Kopf schüttelnd. Als ob sich DAS für eine Patrizierin ziemen würde - derartige Verrenkungen aufzuführen. Als junges Mädchen, ja, da hatte sie natürlich oft ausgelassen herum geturnt (naja, zumindest wenn die Kindermädchen es nicht sahen) Aber heute? Nein, heute musste die Aurelia mehr denn je darauf achten wie sie sich nach außen hin gab. Stets würdevoll und standesgemäß, zumal sie ja bald schon einen Flavier heiraten sollte.


    "Natürlich kann ich den, … wenn ich wollte!", entgegnete Prisca im nächsten Moment schon mit schnippischer Stimme, als sähe sie darin eine Herausforderung ihrer würdevollen Haltung zu trotzen. Im Grunde war sie es oft leid, stets wie eine wandelnde perfekte Statue herum zu laufen. Warum also nicht?] Hier und jetzt? …Nein, nein! Die Aurelia wollte sich vor ihrer Sklavin keine Blöße geben, weshalb sie schnell "zum Angriff" überging. "Aber kannst du dich auch so anmutig und grazil bewegen wie ich?..", entgegnete Prisca ihrer übermütig grinsenden Sklavin mit gespielt ernster Miene. Demonstrativ elegant die Hüften schwingend schritt Prisca langsam durch das Becken auf Tilla zu und blieb direkt vor ihr stehen. "Anstatt hier die Stufen hinab ins Wasser zu stürmen wie, … wie ein kleines Kind.Hm?? ", fügte Prisca im neckenden Tonfall hinzu, ehe sie ihre Sklavin herausfordernd und gleichzeitig verspielt ansah. Für eine Sekunde war sie versucht zu fragen ob Tilla es denn bereute, aus Ägypten zu ihrer Herrin zurück gekehrt zu sein, so schwärmend wie sie gerade eben davon erzählt hatte. ... Aber dann beließ sie es bei dem abwartenden Blick ...

  • Natürlich willst du den! entgegnete Tilla schlagfertig und zwinkerte. Den einen Mann! fügte sie in Gedanken hinzu. Wie gut, dass Gedanken nicht lesbar waren. Sie gehörten einem allein. Sklaven wie sie besaßen kaum etwas für sich alleine. Nicht mal ihre Mutter besaß sie. Sie sah zu, wie Prisca sich im Wasser bewegte und nickte anerkennend. Wenn ich wollte! wiederholte sie die letzten Worte ihrer Herrin, während sie ihr geradewegs in die Augen sah. Mhm, im Wasser fühle ich mich genauso frei wie ein Delphin im Meer. Sie schwimmen und springen wie es ihnen gefällt. Manchmal möchte ich ein Delphin sein, um alles um mich herum zu vergessen und.. naja... herumtoben.


    Tilla konnte ihr verschmitztes Lächeln derzeit nicht unterdrücken. Ich bin sicher, dass dann alles Schwere Leichter wird, wenn man weiss, wo man selbst sein darf. Sonst kann man nicht einmal mehr leichtfertig mit den Schultern zucken. Schau mal... kannst du das? Die stumme Sklavin liess sich mit ausgebreiteten Armen nach hinten fallen und tauchte unter, um sogleich prustend wieder aufzutauchen. Knapp über der Wasseroberfläche schwimmend sah sie zu ihrer Herrin auf. Ich mag das! Mich ins Wasser fallen lassen. Ich kann schwimmen. Das tut gut! Ich war noch nie in einer Therme. Wetten, daß alle Mann und Frau sitzen am Beckenrand und trauen sich nicht sich frei zu bewegen, wie es ihnen gefällt?? Dazu sind doch Becken da.. finde ich! Oder ist das falsch?

  • Hm?!, stutzte Prisca, … wen will ich?? und hob leicht irritiert die Augenbrauen. Anscheinend hatte sie das Flüstern ihrer Sklavin nicht ganz richtig verstanden. Es ging doch um einen Handstand, oder? Ach so, sie meinte wohl 'natürlich kannst du den'… Von einem Mann war ja gerade gar nicht die Rede gewesen, obwohl dies eben wie eine Anspielung geklungen hatte. Hätte ja durchaus gepasst, da die Aurelia den Einen durchaus wollte! Mehr als alles andere. …


    Einen Augenblick schweiften die Gedanken der Aurelia ab und sie stellte sich vor, Piso wäre jetzt hier. Ob er auch zu jenen Leuten gehörte - so wie Tilla vermutete - die nur gesittet am Beckenrand saßen? Oder wäre er ebenso ausgelassen wie ein … Delphin im Wasser … Prisca musste erneut schmunzeln bei dem Vergleich den Tilla anstellte. Frei sein .. Welcher Sklave träumte nicht davon? Andererseits, wer konnte schon von sich behaupten wirklich fei zu sein, dachte Prisca wieder mit ernster Miene an den eigenen goldenen Käfig, in dem sie wohl ihr ganzes Leben lang eingesperrt bleiben würde.


    "Es ist sicher nicht falsch das zu tun, worauf man Lust hat, Tilla. Nur gibt es eben Regeln und Pflichten an die wir uns alle zu halten haben, ebenso wie es Orte gibt, an denen wir uns nun mal nicht so frei bewegen können, wie wir es gerne möchten. ", erklärte Prisca ihrer Sklavin und sie wunderte sich, dass Tilla noch nie in den Thermen dabei gewesen war. Allerdings traf es durchaus zu was sie sagte, zumindest hatte Prisca selbst dort noch nie jemanden im Wasser herum tollen sehen. "Ich finde aber für eine Sklavin kannst du dich wirklich nicht beklagen. Oder gestehe ich dir etwa nicht genügend Freiheiten zu?!", fügte die Aurelia noch mit tadelnder Stimme an, denn eine solche Bemerkung "frei und sich selbst sein zu wollen" war für einen Sklaven normalerweise tabu. Allerdings gab sich Prisca bei ihrer Leibsklavin durchaus die Mühe, ihr das Sklavenleben etwas angenehmer zu gestalten ohne dabei zu vergessen, welchen Stand sie inne hatte …


    … und deshalb gab die Aurelia ihrer Sklavin mit einem eindeutigen Wink zu verstehen, dass sie nunmehr das Herum plantschen sein lassen- und endlich mit der Körperpflege beginnen sollte. Das ungezwungene Plaudern wollte Prisca allerdings nicht einstellen, weshalb sie beiläufig und mit einem leicht neckenden Unterton anfügte: "Ach, was macht eigentlich Hektor den ganzen Tag so? Ich hoffe er faulenzt nicht nur herum, seitdem ich ihn in die Ställe verbannt habe", ein leichtes Grinsen huschte dabei über Priscas Lippen, weil sie genau wusste, dass Tilla sich oft genug bei den Pferdeställen herum trieb. "Kümmert er sich auch gut um meine Pferde?

  • "Du hast recht, Herrin." stimmte Tilla den Hinweisen ihrer Herrin zu und neigte den Kopf. Irgendwann würde es eine Zeit geben, in der man tun und lassen konnte, was man wollte. Bis dahin aber würde sie nicht mehr leben sondern längst im Elysium weilen. "Oh.. du gestehst mir wirklich viel zu. Ich soll dich von meiner Mutter Esther grüßen. Die Geschäfte laufen gut und die Münzen rollen. Ihr Wissen wird gefragt und geschätzt. Sie findet es nicht gut, dass immer noch Kinder auf der Straße leben, Vielleicht nimmt sie einige Jungen und Mädchen zu sich und bildet sie aus." Ihre Stimme merkte man keine Spur von Eifersucht an, denn Tilla hatte am eigenen Leib erlebt wie gut ein Dach überm Kopf sein konnte, wenn man sich bisher hatte durchschlagen müssen. Man verlor die Hoffnung nicht... man verlor sie eigentlich nie, oder?


    "Ich komme..." Die junge Sklavon liess es sich nicht nehmen tief einzuatmen und durch das Becken zu tauchen bis sie Prisca erreichte. Prustend tauchte Tilla auf und wischte die nassen dunklen Haare aus den fröhlich strahlenden Augen. Sie angelte nach den Seifen und verlor eine davon, als Prisca sie nach Hektor fragte. "Äh... er ist wie befohlen immer noch im Stall und hilft mit. und äh.. ihm geht es gut.. ja." stotterte sie, während ihre Wangen und Ohren rot wurden. "Ja, Herrin, er kümmert sich gut um Luna und.. äh.. und die anderen Pferde. Er kümmert sich um alle und gibt sich große Mühe. Sogar nachts ist er drüben und hält Stallwache." erzählte sie und seifte die Arme ihrer Herrin ein. "Die Pferde haben zu wenig Bewegung und vermissen die Weiden. Neulich sprach er von Ostia.. dort gibt es einen schönen Hof der Familie." Waren ihre Ohren immer noch rot? Ihr Herz pochte ganz laut und schien aus ihrer Brust rausspringen zu wollen.

  • Den Gruß von Tillas Mutter nahm Prisca nickend zur Kenntnis. Das Engagement dieser Frau schien sich auszuzahlen und Prisca vermutete dahinter den Gedanken die Tochter baldmöglichst aus der Sklaverei frei kaufen zu wollen. Welche Mutter würde das nicht für ihr Kind tun?! Nur um welchen Preis und, wäre dieser auch bezahlbar? Die Aurelia hatte ehrlich gesagt noch nie darüber nachgedacht ob sie Tilla so einfach gehen lassen würde, wenn einmal der Tag der Entscheidung gekommen wäre. Aber bis dahin würde wohl noch einige Zeit vergehen und darüber war die Aurelia (ganz egoistisch gesehen) gar nicht mal traurig. Von daher ...


    … wischte Prisca diesen Gedanken ganz schnell beiseite als Tilla - bei der Erwähnung Hektors - vor lauter Schreck eine von den beiden Seifen fallen ließ. Dazu diese plötzliche Röte in ihrem Gesicht - kein Zweifel! "Aha, ...", schmunzelte Prisca, während sie sich die Arme einseifen ließ und dabei zu sah, wie die verloren gegangene Seife langsam auf der Wasseroberfläche davon trieb . Tilla ist verliebt! Davon war Prisca überzeugt, hatte sie doch in punkto "Liebe" ein ganz besonderes Gespür entwickelt. "Du hast ihn also seeehr gern, hm?!", umschrieb es Prisca mal als einfache Feststellung, wobei sie das 'sehr' genüsslich neckend in die Länge zog.


    Welche Konsequenzen das hatte (oder haben könnte) brauchte sie einer Sklavin wohl nicht weiter zu erklären! Die Aurelia tat es auch nicht, sondern hörte weiter zu was Tilla von Hektors Aufgaben und dem Landgut ihrer Familie berichtete. "Ja genau, dort auf dem Landgut meines Vaters haben die Pferde ihr Winterlager und dorthin werde ich Hektor und ein paar andere Sklaven in den nächsten Tagen schicken, um die Tiere zu versorgen", teilte Prisca ihrer Leibsklavin ihre schon vor Tagen getroffene Entscheidung mit. Wie würde Tilla wohl auf die bevorstehende Trennung reagieren?


    Prisca konnte nicht anders, als die erste Reaktion ihrer Sklavin abzuwarten, ehe sie mit ernster Miene einen Gedanken anbrachte, der just in jenem Augenblick geboren ward."Im übrigen möchte ich, Tilla, dassdu die Sklaven in dieser Zeit beaufsichtigst und anleitest. Du bist sozusagen der maiordomus und trägst damit die Verantwortung für das Landgut meines Vaters. Dir ist hoffentlich bewusst, welch verantwortungsvolle Aufgabe ich dir damit übertrage, hm?!" Prisca meinte das wirklich ernst und machte deshalb eine bedeutungsvolle Pause, um Tilla diesen Vertrauensbeweis vor Augen zu führen. Ob sie dieser Verantwortung gewachsen wäre? Und was würde wohl in dieser Zeit aus ihr und Hektor werden? Dass die Liebe keine Grenzen kannte, war der Aurelia ja bestens bewusst. Von daher fiel ihr Entscheidung nicht leicht, musste sie doch in dieser Zeit gänzlich auf ihre liebgewonnene Leibsklavin verzichten. Andererseits war Ostia nicht aus der Welt und deshalb stand ihr Entschluss fest.

  • Und wie gerne! erwiderte Tilla ohne vorher nachzudenken Priscas Feststellung. Die Röte auf ihrem Gesicht nahm noch etwas zu und im Magen begannen die Schmetterlinge zu fliegen. Eilig senkte Tilla das Gesicht und bemühte sich der Körperpflege der Aurelia nachzukommen, wobei das ziemlich schwer fiel. Denn die schwer verliebte Sklavin stellte sich im Anschluss in Gedanken vor, wie es wäre, wenn anstatt der gütigen Herrin jetzt 'ihr' Hektor im Wasserbecken sitzen würde. Uhhmm! Sie rieb unbewusst den rechten großen Zeh an der linken Ferse auf und ab. Eine unbewusste Bewegung, die immer verriet, wenn sie über etwas verlegen war. Wir machen nichts peinliches.. uns küssen und ankuscheln. verriet Tilla diesmal wohldurchdacht, um anzudeuten, dass sie keineswegs an Sex mit Hektor dachte und schon gar nicht vor hatte von dem Pferde verrückten Leibwächter in nächster Zeit schwanger zu werden. Nur wie man sich selbst das Kinderkriegen verwehrte, war ein Geheimnis, welches sie noch zu lüften hatte. Am besten Mutter Esther fragen!


    Auf die Mitteilung, dass Hektor wegen einem Auftrag für längere Zeit fort gehen würde, reagierte Tilla damit, in dem sie das Einseifen einstellte und mit langsamen Bewegungen begann Priscas eingeschäumte Haut mit Hilfe eines Wasserkruges zu säubern. Wer waren die anderen Sklaven die ihren Liebsten begleiten duften? Gehörte sie dazu? waren die nächsten Gedanken Tillas. Die Herrin überraschte Tilla einmal mehr, indem sie ihr große Verantwortung übertrug. Verantwortung über wen? Sie sah mit voll Überraschung geweiteten Augen Prisca an und brauchte etliche Augenblicke, bis sie die ganze Tragweite der neuen Aufgabe begriff. Den bereits angehobenen Krug stellte sie am Rand des Beckens ab. Sie durfte mitkommen?!? Über andere Menschen bestimmen? Oh! staunte Tilla sichtlich platt vom Vertrauensbeweis Priscas. War das letztendlich ihr Schicksal? Jemanden vom anderen Geschlecht heiß und innig lieben sowie Verantwortung über andere Menschen tragen?


    Was für ein Aufstieg: vom bettelnden, stehlenden, hungernden Straßenkind über einfache Sklavin und Leibsklavin zum weiblichen maiordomus eines herrschaftlichen Landgutes!!! Aber ja doch.. ja.. ich weiss.. ich... Oh das ist oberklasse, Prisca! Nein, das wird oberfantastisch! Das ist glasklar wie Suppenbrühe! erwiderte Tilla endlich vor Freude übers ganze Gesicht lächelnd und strahlend. Sie liess den Krug los, griff sich den Tränenstein und das Medailion ihres nie gekannten Vaters, wleche sie um dem Hals an einer dunklen Lederschnur trug. Beide Schmuckstücke legte sie niemals ab. Gibt es auf dem Weg zum Landgut lavendelgesäumte Felder? Ich träumte in letzter Zeit sehr oft über gemeinsame Ausritte mit Hektor über solche Felder. Wenn ja, dann würde sie nicht nur ein Mal auf Lunas Rücken über lilafarbene Felder reiten dürfen sondern gleich mehrmals im offiziellen Auftrag! Weiß Hektor schon Bescheid? Darf ich es ihm selber sagen, dass ich nach Ostia mitkomme?

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